Alkohol für Trinker

Zypernkrise: Bei derEuro-Rettung werden Recht und Ökonomie mit Füßen getreten
Was schockiert am Fall Zypernmehr: die Sorglosigkeit, mit der Europas Spitzenpolitiker ein kleines, für Europas künftige Gas-Versorgung jedoch geostrategisches Schlüsselland in beispielloses Elend und Chaos stürzen – oder die Skrupellosigkeit, mit der sie die in allen europäischen Staatsverfassungen garantierten Grundrechte des Geldeigentums mit Füßen treten, von „pacta sunt ser-vanda“ bis zu Sparerschutz und Einlagensicherheit?

Mit ihrem Pfusch übertreffen die Pannenhelfer den Originalschaden um Zehnerpotenzen. Was wäre passiert, hätte man Zypern den Kredit, ein Klacks gemessen an den hunderten Milliarden Euro, die die Euro-Rettung bislang gekostet hat, ohne sinnlose Folterung gewährt?

Oder noch einfacher: Wenn man das Land aus dem Euro-Gefängnis wieder heraus gelassen hätte? Gleich Islandhätte Zypern die Chance bekommen, sich am eigenen Schopf aus seinem Schuldensumpf heraus zu ziehen. Im einen wie dem anderen Falle wären Euro und Euro-Zone nichts passiert. Hinter der Rettungs- Hysterie steckt das Motiv, daßes den Euro-Rettern (entgegen dem Versprechen, mit dem man die Deutschen in die Euro-Falle gelockt hat) ja gar nicht um die Stabilität der Währung geht. Es geht ihnen um Zusammenhalt und Ausweitung der Euro-Zone. Ihre Endstation Sehnsucht ist der europäische Superstaat, gleichgültig, ob er mit Demokratie, Marktwirtschaft, einer offenen Weltwirtschaft oder den Gesetzen der Mitgliedsländer vereinbar ist.

Die Misere wird klar, wenn man versteht, wie das Euro-System funktioniert: wie eine Kneipe, in der der Wirt ohne Unterlass Freibier ausschenkt und sich dann wundert, dass sich seine Gäste betrinken – solange bis er darüber selber pleitegeht! Gäste der Euro-Kneipe sind Zypern, Griechenland & Co, ihr Wirt ist das Euro-System.

Doch was wäre die Kneipe ohne ihre Kellner, die das Euro-Bier zum Euro-Trinker befördern: die Banken? Zwar erweist sich der Realsektor: die investierende, reale Werte und neue Arbeitsplätze schaffende Wirtschaft in der gegenwärtigen Krise des Euro als äußerst diszipliniert und zurückhaltend. Umso mehr langt offen oder versteckt hinter der Theke die Riege der Kellner zu.

Die Euro-Zone ist 2012 mit einem Bilanzvolumen der Banken von 34 Billionen Euro, dem Dreieinhalbfachen der realen Wirtschaftsleistung der in ihr vereinigten Volkswirtschaften„ overbanked“ – weit mehr als jede andere Region der Welt, die USA eingeschlossen. Spitzenreiter dieser Fehlentwicklung ist der „Groß-Staat“ Luxemburg. Der dortige Finanzsektor bringt es mit dem 21,7-fachen der Bilanzsumme seiner „kellnernden“ Bankenüber die Jahreswirtschaftsleistung des Landes auf einen unschlagbaren Weltrekord.

Luxemburg lebt gut und üppig von seiner finanziellen „Wertschöpfung“, die in der Zypern-Krise unter anderem darin bestand, das Geld der Oligarchen aus Russland und anderen Ländern über die dortigen Filialen der jetzt zu „reformierenden“ Zypern-Banken sicher (vor ihrer Konfiskation) außer Landes zu bringen. Doch wehe, wenn Luxemburgs Banken das Schicksal der zypriotischen oder demnächst maltesischen droht! Versteht man jetzt den Dauereinsatz luxemburgischen Spitzen-Politiker bis hin zu Ex-Euro-Gruppenchef Jean Claude Junker für die Belange Europas? Und ihre Bemühungen um Rettung der Banken, pardon des Euro?

Lange vor der „Alternative für Deutschland“ (AfD) hatten die Euro-Kritiker der ersten Stunde vor den in die Währungsunion eingebauten Sprengsätzen gewarnt. Lief sie doch auf den Kuhhandel von Ländern mit starker Export-Lobby (wie Deutschland),letzterer war ein weicher Euro stets lieber als eine harte D-Mark, diskret arbeitender Bank-und Finanzlobby und jenen Ländern an der Peripherie Europas hinaus, die nur auf eines scharf waren :möglichst billig an Geld und Kredit heranzukommen.

Seit Einführung des Euro kapitulieren Deutschlands Regierungen vor dieser unheiligen Allianz von Export- und Finanz-Interessen. Dem Süden der Euro-Zone ist das recht. Denn dort verstand man Demokratie im Euro-System ohnehin so, dass man den Wählern einen Lebensstandard versprach, den andere für sie bezahlten. Man ersetzte unpopuläre Steuern durch Euro-Schulden.

Nur: So wird der Euro nichtgerettet. Eine EZB, die frisches Geld druckt, nur um die Schulden haltloser Euro-„Trinker“ zu übernehmen, eine Transferunion, die darauf angelegt ist, diese Schulden den Nüchternen aufzuhalsen, läßt Sparern und Anlegern keine andere Wahl, als sich einen anderen Speicher zu suchen, in dem ihr Geld nichtverrottet.

Unter den älteren Deutschen sind längst die schlimmsten Albträume wiederwach. Artikel 66 des EU-Arbeitsvertrages (eingeführt auf Wunsch Frankreichs und von Deutschland akzeptiert) legitimiert alle Euro-Staaten zum Bau solcher „monetären Mauer“, hinter der einst DDR oder UdSSR ihre Sparer und Bürgereinsperrten. Noch stehen Deutschlands Sparern die guten und sicheren Geldanlagen der ganzen Welt offen. Seit Zypern müssen sie sich allerdings fragen, wie lange noch?

Kommentar schreiben

Kommentare: 13
  • #1

    Palmer Piggott (Samstag, 04 Februar 2017 15:44)


    Good article! We are linking to this great article on our website. Keep up the good writing.

  • #2

    Jani Whitsett (Samstag, 04 Februar 2017 18:21)


    This excellent website certainly has all of the info I needed concerning this subject and didn't know who to ask.

  • #3

    Ashlyn Sipe (Sonntag, 05 Februar 2017 10:08)


    Heya i am for the first time here. I came across this board and I find It really useful & it helped me out a lot. I hope to give something back and aid others like you helped me.

  • #4

    Ulysses Calder (Sonntag, 05 Februar 2017 18:23)


    You could certainly see your skills in the work you write. The arena hopes for more passionate writers like you who are not afraid to mention how they believe. Always go after your heart.

  • #5

    Terrell Felipe (Dienstag, 07 Februar 2017 10:56)


    Hello to all, how is the whole thing, I think every one is getting more from this site, and your views are fastidious for new people.

  • #6

    Belkis Dudek (Dienstag, 07 Februar 2017 13:44)


    What's up to all, how is all, I think every one is getting more from this web site, and your views are fastidious in favor of new people.

  • #7

    Venetta Kist (Donnerstag, 09 Februar 2017 11:45)


    When some one searches for his essential thing, therefore he/she desires to be available that in detail, thus that thing is maintained over here.

  • #8

    Kendal Cuthbert (Donnerstag, 09 Februar 2017 12:04)


    This website really has all the information and facts I needed about this subject and didn't know who to ask.

  • #9

    Kalyn Hammaker (Donnerstag, 09 Februar 2017 15:35)


    I think this is among the most vital information for me. And i am glad reading your article. But want to remark on some general things, The site style is wonderful, the articles is really great : D. Good job, cheers

  • #10

    Connie Avans (Donnerstag, 09 Februar 2017 17:43)


    You're so awesome! I do not suppose I've read anything like this before. So good to find another person with a few original thoughts on this subject matter. Seriously.. thank you for starting this up. This site is one thing that's needed on the web, someone with a bit of originality!

  • #11

    Elizabet Luoma (Donnerstag, 09 Februar 2017 20:01)


    Thank you a lot for sharing this with all people you actually recognize what you are talking about! Bookmarked. Kindly additionally consult with my web site =). We can have a link alternate contract between us

  • #12

    Hyo Severino (Freitag, 10 Februar 2017)


    Howdy! This is my 1st comment here so I just wanted to give a quick shout out and tell you I truly enjoy reading through your blog posts. Can you suggest any other blogs/websites/forums that deal with the same subjects? Thank you!

  • #13

    Alline Talkington (Freitag, 10 Februar 2017 05:30)


    I'm amazed, I have to admit. Rarely do I encounter a blog that's equally educative and interesting, and without a doubt, you've hit the nail on the head. The problem is something not enough people are speaking intelligently about. I'm very happy I stumbled across this in my hunt for something concerning this.